Temperatur- und Feuchteverhalten

Voraussetzung für die Anwendung von Neoprenbandagen über einen längeren Zeitraum oder unter Extrembelastungen, d.h. als Rehabilitations- oder Vorsorgemaßnahme, ist ein für den Körper akzeptables Temperatur- und Feuchteverhalten. Wärme und Schweiß müssen so effektiv abgeführt werden, dass die Haut atmen kann und Wärmestauungen vermieden werden.

Wärmeentwicklung und Schweißabführung

Das Institut für angewandte Ergonomie, München, hat zu diesem Thema 1996 eine Studie durchgeführt mit dem Ziel der Darstellung der Wärme- und Feuchteentwicklung bei "TSM - Rücken- und Kniebandagen" unter verschiedenen Belastungskriterien im Vergleich zu analogen Wettbewerbsprodukten.

Das folgende Diagramm zeigt die Entwicklung der Haut-Oberflächen-Temperatur mit und ohne TSM - Bandage unter Belastung 
(Ø - Werte).

I: 6 min Aufwärmphase
II: 30 min Belastung, Fahrradergometer (Puls 130 / min)
III: 60 min Sitzen


A  Temp.-Bereich (min./max.) mit TSM-Bandage
B  Temp.-Bereich (min./max) ohne TSM- Bandage
C Normaltemperatur Hautoberfläche

Die Werte (A) zeigen, dass die Temperaturwerte der TSM - Rückenbandage in der Belastungsphase (II) bereits nach kurzzeitigem Anstieg in einem engen Bereich nahe der Körperkerntemperatur von ca. 37 °C und damit im optimalen Belastungsbereich mit gleichem Niveau in der Ruhephase (III) liegen.
Die Temperaturwerte (B) beim nicht abgedeckten Rücken schwanken in Phase II um die normale Hauttemperatur (C) von ca. 32 °C mit Spitzenabweichungen bis ca. 34 °C, aber auch bis ca. 28 °C als Auswirkung der auf der Haut gebildeten Verdunstungskälte. In Phase III nähern sich die Temperaturwerte langsam der Normaltemperatur (C). Hinzuzufügen ist, dass alle Temperaturwerte unter Raumbedingungen von ca. 23 °C und ohne Luftbewegung ermittelt wurden.

Die unten dargestellten Diagramme der gleichen Studie lassen folgende Bewertungen zu:

Diagramme 1 + 2

  • die TSM-Bandage bewirkt ein deutlich höheres Wärmeniveau als alle anderen getesteten Bandagen in der Belastungs- wie auch Ruhephase,
  • Wärmestauungen treten bei TSM-Bandagen, auch unter Extrembedingungen, weder in der Belastungs- noch Ruhephase auf,
  • verletzungsfördernde Unterkühlungen durch Verdunstungskälte treten bei TSM-Bandagen nicht auf (rot unterlegter Bereich),

Diagramme 3 + 4

  • bei der TSM-Bandage tritt in der Bewegung im Rückenbereich eine deutliche Feuchtereduzierung ein (Pumpeffekt),
  • der maximale Feuchtewert (ca.75 %) bei der TSM-Bandage stellt sich in der Ruhephase trotz höherer Temperaturen erst Ende der Phase III ein, ein aus arbeitsphysiologischer Sicht akzeptabler Wert.
 

Untersuchungsbericht des Instituts für angewandte Ergonomie, München 1996

Trageversuche zur Ermittlung des Temperatur- und Feuchteverhaltens von Knie- und Rückenbandagen unter erhöhter Belastung 
(Ergometer Fahrrad).

Meßstelle Rücken:

Diagramm 1
Diagramm 2
 

Legende:
Phase I:Aufwärmen 6 min
Phase II:Belastung 30 min
Puls/min 130 +/- 10
Phase III: Ruhe 60 min Sitzen

Raumbedingungen:
- 23 °C
- 50 % Luftfeuchtigkeit
- keine zusätzl. Luftbeweg.
- Bandagen unbedeckt

blau:TSM-Bandage
pink:Neoprenbandage Typ 1
grün:Neoprenbandage Typ 2
rot:Wirkbandage
schwarz:unbandagierter Rücken

 

Trageversuche zur Ermittlung des Temperatur- und Feuchteverhaltens von Knie- und Rückenbandagen unter Normalbelastung (auf Laufband)

Meßstelle Rücken:

Diagramm 3
Diagramm 4
 

Legende:
Phase I: Sitzen 30 min
Phase II: Gehen 30 min. - Energie Umsatz ca. 200 W
Phase III: Sitzen 30 min

Raumbedingungen:
- 22 °C
- 50% relative Feuchte
- Bandagen unbedeckt

- blau:TSM-Bandage
- rot:Wirkbandage
- schwarz: unbandagierter Rücken